Rentenversicherung Deutschland

Historie der Rentenversicherung in Deutschland

Hier finden Sie einen Einblick in die Historie der Rentenversicherung in Deutschland. Die Präsentation nach 1945 ist auf die BRD begrenzt, die Entwicklungen in der DDR werden nur am Rande angesprochen (vgl. detailliert Schmähl (2011a); zum Übergang und zur Anpassung der Altersversorgung in den neuen Ländern seit dem Fall der Berliner Mauer).

Das Wissen um die Historie der Rentenversicherung und ihre Verankerung in der bundesdeutschen Historie ist aussagekräftig. Andererseits verdeutlicht die geschichtliche Situation auch, inwieweit die Reform der sozialen Sicherungssysteme, in diesem Fall der Altersvorsorge, in ihre Zeit, in die wirtschaftliche und ordnungspolitische Weiterentwicklung integriert und von ihnen abhängt.

Last but not least werden die Auseinandersetzungen und Diskussionen über die soziale Sicherheit und ihre Reform wiederholt. Sie können - oder könnten es wenigstens - aus der Historie erlernen. Die Auseinandersetzung mit den geschichtlichen Hintergründen und der Entstehung seit dem "Gesetz über die Invaliden- und Rentenversicherung" von 1889 ist von Bedeutung, da einige grundlegende Elemente der Rentenversicherung (GRV) bereits in ihrer Verfassung verankert sind.

In diesem Kontext wird auch von einer "Pfadabhängigkeit" der Sozialsystemgeschichte gesprochen. Das Invaliditäts- und Altersversicherungsgesetz wurde am 21. Juni 1889 durchgesetzt. Nach den Umwälzungen im politisch-ökonomischen Umfeld war die Situation der Rentensysteme zwischen ihrer Einleitung und dem Ende des Zweiten Weltkrieges sehr unterschiedlich.

Finanzielle Probleme, geringe und zunächst noch weiter reduzierte Rente und weit verbreitetes Altersmangel prägten die Situation der Senioren auch nach Ende des Krieges jahrelang in den vier Okkupationszonen und in den ersten Jahren der DDR. Im Jahr 1989 beschloss der deutsche Parlament eine weitere große Pensionsreform, die jedoch erst 1992 durch den Fall der Berliner Mauer und die Wiedervereinigung in Kraft trat.

Das Sozialgesetzbuch VI wurde mit dem Altersvermögensgesetz 1992 gleichzeitig in den neuen Bundesländern eingeführ. Den Vorhersagen zufolge steht unser Vorsorgesystem vor einem Problem: Wir werden alt, die Bevölkerung wird kleiner und unsere Lebensverhältnisse werden immer bruchstückhafter. In Zukunft werden daher relativ wenige Jugendliche mehr und mehr ältere Menschen mit ihren Beiträgen zur Altersvorsorge aufbringen.

Zugleich leisten viele von ihnen zunehmend unregelmäßige Beiträge an Pensionsfonds. Über welche Reform wird gesprochen? Kann man die Pension noch einsparen? Zuwanderung und Abwanderung, Geburtenhäufigkeit, Sterblichkeit sind die drei wichtigsten Einflussfaktoren für die demographische Situation. Durch den demografischen Wandels wird sich unsere Bevölkerung deutlich ändern - ob auf kommunaler, Landes- oder bundesstaatlicher Ebene, im sozialen Sicherungsbereich, in der Arbeits-, Sozial-, Infrastruktur- bzw. familienpolitischen Hinsicht.